Engagement

February 9, 2024

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4

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Arbeiten in einer gemeinnützigen Organisation - ein Interview

In unserem Interview mit Anne Sebald, der Geschäftsführerin von wirBERLIN, geben wir Einblicke in die Arbeit in einer gemeinnützigen Organisation und die damit verbundenen Herausforderungen.

Über wirBERLIN

wirBERLIN ist eine gemeinnützige Initiative, die der Vermüllung in Berlin entgegenwirkt, bürgerschaftliches Engagement und Umweltbildung fördert und sich für eine nachhaltige Stadtgesellschaft einsetzt. Seit 10 Jahren initiiert wirBERLIN einen berlinweiten Plakatwettbewerb, bei dem sich Berliner Kinder zwischen 6 und 12 Jahren mit ausgewählten Umweltthemen auseinandersetzen.

Regional Hero ist stolz darauf, in diesem Jahr Premiumpartner zu sein, denn das Motto des Plakatwettbewerbs 2024 ist: „Ich bin Umweltheld*in – das ist unser Einkauf von morgen!“.

Im Fokus steht das Thema Konsumgesellschaft, Überproduktion und die Folgen für die Umwelt und das Miteinander in der Region. Dies ist ein Thema, mit dem wir uns täglich auseinandersetzen, und wir freuen uns darum umso mehr, unterstützen zu können.

Gleichzeitig bietet uns dies eine perfekte Gelegenheit, einen tieferen Einblick in die Arbeit einer gemeinnützigen Initiative zu gewinnen. Deshalb haben wir Anne Sebald, Geschäftsführerin und Projektleiterin der wirBERLIN gGmbH, ein paar Fragen gestellt.

Das Interview

Liebe Anne, könntest du uns ein wenig über wirBERLIN erzählen? Wie ist eure Initiative entstanden?"

2010 initiierte Beate Ernst eine Bürgerplattform, welche sich für die Sauberkeit und Gastfreundschaft unserer Stadt einsetzte. Aus dem wirBERLIN e.V. wurde 2019 eine gemeinnützige GmbH, die gemeinsam mit der Zivilgesellschaft der Vermüllung Berlins entgegenwirken will. Die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, Umweltbildung für Klein und Groß sowie die Vernetzung zwischen Akteur*innen aus dem öffentlichen, zivilgesellschaftlichen und privaten Sektor stehen im Zentrum unseres Einsatzes für eine nachhaltige Stadtgesellschaft. 

Anne Sebald
Anne Sebald - Geschäftsführerin wirBERLIN

Und wie bist du zur Initiative gekommen?

Nach meiner Ausbildung und langjähriger Berufserfahrung als Office-, Projekt- und Produktionsmanagerin in der Medien- und Agenturbranche wurde mein Interesse für Umwelt- und Klimaschutz durch ein Work & Travel in Kanada geweckt. Zurück in Berlin wollte ich meine Fähigkeiten nur noch in sinnvolle Umweltprojekte einbringen. Bei wirBERLIN bin ich seit 2019 als Projektleiterin tätig. Im Sommer 2022 zeichneten sich Veränderungen ab, und so ergriff ich die Chance für mich und unsere Initiative und bin nun seit Januar 2023 Geschäftsführerin der wirBERLIN gGmbH.

Wie sieht einklassischer Arbeitstag in einer gemeinnützigen Organisation aus?

Bei uns ist kein Tag wie der andere. Unsere Arbeit am Schreibtisch ist sehr abwechslungsreich und beinhaltet unter anderem Förderanträge schreiben, Budgets kalkulieren, Sachberichte verfassen, an spannenden neuen Projektkonzepten tüfteln, Medienproduktionen konzipieren und produzieren, Events und Social Media Posts planen, Teammeetings abhalten und und und.

Daneben sind wir oft draußen unterwegs, um bei unseren Events, Cleanups und Infoständen mit Bürger:innen ins Gespräch zu kommen, Politiker:innen zu treffen oder coole Events mit städtischen Akteuren durchzuführen. Wir lieben die Abwechslung!

Außerdem ist bei wirBERLIN der Name Programm: Wir arbeiten gemeinsam und interdisziplinär an unseren Projekten.

Was sind eure größten Herausforderungen?

Als kleine gemeinnützige GmbH stehen wir täglich vor kleinen und großen Herausforderungen. Eine der großen Herausforderungen ist die Finanzierung. Fehlende Fördergelder führen leider immer wieder dazu, dass wir Projekte nicht so umsetzen können, wie wir es gerne möchten, dass wir Kolleg:innen gehen lassen müssen und dass der Workload für alle Mitarbeiter:innen sehr hoch ist.

Worauf seid ihr bei wirBERLIN besonders stolz?

Besonders stolz sind wir auf die vielen Projekte, die wir im kleinen Team umsetzen. Es ist schön, wenn unsere Bemühungen bei den Menschen gut ankommen und wir Rückmeldungen erhalten, dass unser Input langfristig eine positive Veränderung im Alltag und im Umweltverhalten ausgelöst hat. Neben dem Plakatwettbewerb für Kinder ist unser jährlicher Aktionstag für ein sauberes und lebenswertes Berlin, den wir 2024 bereits zum 14. Mal durchführen, sehr erfolgreich, ebenso wie unsere Initiative für saubere Gewässer, Ufer und Parks ALLES IM FLUSS.

Und natürlich freuen wir uns, wenn unsere Arbeit Anerkennung findet. 2022 haben wir den Roman-Herzog-Preis gewonnen, das war toll!

Was ist dein persönliches Lieblingsprojekt?

Ein Lieblingsprojekt ist auf jeden Fall unser Plakatwettbewerb für Kinder, der dieses Jahr zum 10. Mal stattfindet. Ich darf den Wettbewerb zum sechsten Mal leiten und kann mit Stolz sagen, dass er dank meiner Medienkompetenz zu einem großen Wettbewerb und einer professionellen Veranstaltung geworden ist. Allein im letzten Jahr haben wir 2.612 Plakate von über 3.300 Kindern erhalten. Es ist großartig zu sehen, mit wie viel Fantasie die Kinder an die verschiedenen Umweltthemen herangehen und welche tollen Botschaften für die Erwachsenen dabei herauskommen. Ich freue mich schon sehr darauf, alle Plakate zum diesjährigen Motto “Ich bin Umweltheld*in - das ist unser Einkauf von morgen!” zu sehen und dann bei der großen Preisverleihung und Ausstellungseröffnung in glückliche Gesichter zu blicken.

Was wünscht du dir für die Zukunft von wirBERLIN?

Unsere Vision ist es, weiterhin motiviert und mit vielen Ideen unermüdlich daran zu arbeiten, für die Themen Nachhaltigkeit, Klima-, Ressourcen- und Umweltschutz zu sensibilisieren, Engagement zu fördern und Berlin lebenswert zu erhalten. Hand in Hand mit Bürger:innen, Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Vereinen und Initiativen wollen wir auch in Zukunft Gas geben und für ein sauberes und grünes Berlin einstehen.

Außerdem wünsche ich mir, dass bald weitere Förderanträge erfolgreich sind und sich das Team von wirBERLIN vergrößert, denn die letzten Monate waren sehr arbeitsintensiv, das geht auf Dauer nicht gut. Für unsere Erfolgsprojekte braucht es Mitarbeiter:innen und eine nachhaltige Absicherung dieser.



Wie kann man euch unterstützen?

Unsere gemeinnützige Initiative finanziert sich aus Fördermitteln, der Organisation von Corporate Green Days und aus Spenden.

Mit finanzieller Unterstützung können wir zum Beispiel unsere Umweltbildungsangebote für Groß und Klein weiter ausbauen, unsere vielfältigen Kampagnen für ein nachhaltiges und lebenswertes Berlin einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und einen weiteren Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Stadtgesellschaft gehen.

Und natürlich hilft es uns sehr, wenn unsere Projekte in den sozialen Medien, in Newslettern oder in internen Netzwerken geteilt werden. Spenden helfen uns auch, unsere Verwaltungskosten und Eigenanteile in Förderprojekten zu decken.

Wir freuen uns auch immer über helfende Hände bei unseren Aufräumaktionen, die wieder im April starten, und beim jährlichen Aktionstag im September.  

Müllmonster beim WORLD CLEANUP DAY BERLIN

Gerne organisieren wir spannende Teambuilding-Events wie Cleanups, Workshops oder andere Aktionen. Informationen dazu findet ihr auf unserer Website.

Bei Interesse folgt uns auf Social Media und kontaktiert uns.

Was möchtest du den Lesern zum Schluss noch mitgeben?

 Jede*r von uns kann etwas bewegen, denn jede kleine Tat zählt!

Liebe Anne, vielen Dank für das Interview und den spannenden Einblick in eure Arbeit.

Mehr Infos zu wirBERLIN findet ihr auf der Website https://wir-berlin.org oder auf den Social-Media Kanälen der Initiative bei Instagram, Facebook oder LinkedIn.

Wer wirBERLIN finanziell unterstützen möchte, kann das in der Region Berlin einfach und unkompliziert über die Regional Hero-App tun. Durch unseren regionalen Fokus ist es möglich, das Guthaben vom steuerfreien Sachbezug auch zu spenden.